Nur Zusammenräumen reicht nicht! Wer seine Betriebsstätte und seine Mitarbeiter*innen nicht rechtzeitig auf Innenaufnahmen vorbereitet, kann leicht in eine peinliche Situation kommen oder sogar rechtliche Probleme bekommen. Hier einige Tipps, auf was Sie achten sollten, damit Sie Ihre Innenaufnahmen auch lange verwenden können! Beim derzeitigen technischen Niveau der Digitalkameras sind nämlich auch kleinste Details gut sichtbar und bei Filmaufnahmen ist trotz der modernen Technik nachträgliche „Zensur“ höchst zeitaufwändig.
Kalender
Damit ist jetzt nicht nur der Pinup-Kalender im Spind gemeint. Dass der bei vielen nicht gut ankommt, sollte ja jedem klar sein. Das Datum kann man aber von jedem Kalender ablesen und so wirkt das Foto oder Video dann bereits am nächsten Monatsersten veraltet. Darüber hinaus ist das Bildmaterial auf den Kalendern meistens urheberrechtlich geschützt, was zu rechtlichen Problemen führen könnten. Also besser alle Kalender vor dem Fotoshooting abhängen und nicht vergessen, den Nagel abzuhängen.
PCs
Die Liste der möglichen Peinlichkeiten ist fast unendlich: Sensible Unternehmensdaten, geheime Entwicklungszeichnungen, Kundendaten, veraltete Daten, private Nachrichten und Surfaktivitäten,… Wenn alle Mitarbeiter tippend auf einen leeren Bildschirm oder auf einen Bildschirm mit dem Firmenlogo starren wirkt es aber auch unrealistisch. Tipp: Erstellen Sie verschiedene Excel-Diagramme mit unbeschrifteten Phantasiedaten, die jedoch eine positive Entwicklung nach oben zeigen. Bei Filmaufnahmen sollten natürlich alle E-Mail-Programme, Chat-Programme, Telefonprogramme, Internetbrowser sowie alle anderen Programme, die ohne Zutun der User*innen Push-Benachrichtigungen aufpoppen lassen, abgeschaltet werden.
Poster mit Produktfotos
Hängen Sie am besten nur Poster von Produkten auf, die gerade erst auf den Markt gekommen sind und die keine Datumsangaben zeigen. So verhindern Sie, dass Ihre Innenaufnahmen schnell veraltet sind.
Sicherheit / Brandschutz
Auf Fotos sichtbare Verstöße gegen Sicherheits- und Brandschutzauflagen können Ihnen nicht nur rechtliche Probleme bringen, sondern auch einen ganz üblen Ruf. Fotograf*innen können gar nicht alle Vorschriften aller Branchen kennen und auch die Mitarbeiter*innen in Geschäftsführung und Marketingabteilung müssen nicht alle relevanten Vorschriften kennen, schließlich betreffen die meisten Vorschriften ja Produktion, Werkstatt und Lagerhaltung und nicht die Büros. Setzen Sie sich also bereits ca. 2 Wochen vor dem Aufnahmedatum mit den betroffenen Abteilungsleiter*innen, den Sicherheitsvertrauensleuten und den Brandschutzbeauftragten zusammen, damit sie dafür sorgen, dass bis spätestens am Tag vor den Foto- oder Filmaufnahmen alle Sicherheits- und Brandschutzvorschriften penibelst erfüllt sind!
Familienfotos
Ein familiäres Image ist zwar schön und gut, aber auch die Angehörigen Ihrer Mitarbeiter*innen haben ein Recht auf das eigene Bild, das nur sie selbst abtreten können. Also: Ab in die Schublade damit!
Fanartikel, Politisches,…
Unternehmensfotos sollten für Sie werben, nicht für andere. Fanartikel haben nur dann etwas auf den Fotos verloren, wenn Sie Sponsor sind (und das in den nächsten Jahren auch bleiben wollen), Politik sollten Sie überhaupt rauslassen.
Bekleidung
T-Shirts mit pseudolustigen Sprüchen („Bier formte diesen wunderbaren Körper“), Kappen mit dem Logo des ehemaligen Lieferanten, Jacken mit gruseligen Motiven von Heavy-Metal-Covers,… Im Alltag mag das ja alles in Ordnung sein, aber entspricht das wirklich den Unternehmenswerten, die Sie kommunizieren möchten? Nutzen Sie den Anlass doch, um wieder einmal eine Runde neuer T-Shirts oder Polo-Shirts mit Firmenlogo für alle zu spendieren! Bekleidung, aber auch Frisur und gegebenenfalls Make-Up sollten aber auf jeden Fall immer der Tätigkeit und den damit vielleicht verbundenen Sicherheitsvorschriften entsprechen.
Mitarbeiter*innen
Jetzt sind wir gleich beim nächsten Punkt: Sollen Mitarbeiter*innen auf den Fotos erkennbar sein? Falls ja sollten Sie ein entsprechende Einverständniserklärung (vgl. „Model Release“) unterschreiben lassen. Manchmal ist es aber gar nicht so gut, denn wenn die abgebildeten Mitarbeiter*innen kündigen, wirkt vielleicht auch das Foto bald veraltet. Bei Abteilungen ohne Kundenkontakt ist das natürlich nicht weiter schlimm, auch bei Unternehmen mit vielen Mitarbeiter*innen „an der Front“ (z.B. Hypermärkte, große Restaurants) wird das den Kund*innen nicht auffallen, bei einem kleinen Autohaus mit einem einzigen Verkäufer aber sehr wohl!
Keine Überfälle!
Nicht nur die bereits erwähnten Sicherheitsvertrauenspersonen und Brandschutzbeauftragten – alle Mitarbeiter*innen sollten das Recht haben, sich auf Foto- oder Filmaufnahmen vorzubereiten, entsprechend gekleidet zu kommen, die Arbeitsplätze aufzuräumen etc. Informieren Sie also alle rund zwei Wochen vor dem Termin und senden Sie ein paar Tage vorher noch einmal einen Reminder aus!